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2013 der FAU Erlangen-Nürnberg

 

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Annapurna- Highway
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Der Annapurna Highway
Straßenbau durch das Kali Gandaki-Tal

Abb. 1: Annapurna Highway.

Foto: I. Metzger 2013.

 

Der Annapurna Highway, der sich über 100 km durch das Kali Gandaki-Tal schlängelt, ist ein umstrittenes Straßenbauprojekt im Westen Nepals. Die auf weiten Abschnitten unbefestigte Straße ist teilweise nur mit Geländefahrzeugen passierbar. Der Annapurna Highway führt von Beni über Jomsom und Kagbeni nach Lo Mantang und endet an der Grenze zur Autonomen Region Tibet/Volksrepublik China. Ein Seitenast dieses Highways führt von Kagbeni nach Muktinath (Wiegand 2012, Pecher 2010: 4). Seit der Fertigstellung des Annapurna Highways im Jahre 2008 hat sich das Leben in der Region um das tiefste Tal der Welt grundlegend verändert. Die durch die Straße hervorgerufenen Impulse haben seit 2008 positive sowie negative Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Umwelt hervorgerufen. So hat der arbeitsintensive und zeitaufwändige Bau der Straße das Landschaftsbild maßgeblich verändert. Besonders das Relief und der Monsun stellten eine große Herausforderung dar. Mangelnde Finanzmittel zur Befestigung der Straße und der Hänge erschweren zudem ständig die Sicherung vor Erdrutschen und Schlammlawinen. Da die Strecke im südlichen Bereich des Highways zwischen Beni und Tuckche nicht asphaltiert ist, kann der Highway während des Monsuns auf dieser Teilstrecke nicht befahren werden. Im nördlichen Abschnitt bei Lo Mantang kommt es aufgrund geringer Niederschläge zu wenigen natürlich bedingten Behinderungen. Dagegen ist eine Zunahme der Luftverschmutzung durch den steigenden Verkehr zu beobachten (McConnachie 2012, Pecher 2010: 13). Durch die neue Straße können Waren schneller transportiert werden, was sich wiederum negativ auf die Vermarktung regionaler Produkte auswirkt (Wiegand 2012). Der Tourismus kämpft bereits seit heute mit tiefgreifenden Veränderungen durch den Bau der Straße. Viele alte Trekkingrouten wie der westliche Teil der Annapurna-Runde haben durch die infrastrukturelle Erschließung an Reiz verloren und werden heute kaum noch aufgesucht. Die Übernachtungszahlen in den Dörfern gehen dadurch zurück, wodurch viele Lodges und Restaurants schließen mussten. Lediglich die Lodges in Jomsom und Kagbeni profitieren durch ihre infrastrukturelle Bedeutung (Flughafen bzw. Kreuzungspunkt zweier Verkehrswege) vom Wandel (Johnson 2003). Neben den Besitzern der Lodges bangen auch die Träger um ihre Existenz. Wer noch Träger benötigt, zahlt ihnen heute nur noch ein geringes Entgelt, da ein Transport per Bus wesentlich kostengünstiger ist (Wiegand 2012). Daneben etablieren sich neue Tourismusformen, wie Jeep-Trekking oder Mountainbiking. Zusätzlich ist auch die zuvor nur durch einen mehrwöchigen, beschwerlichen Fußmarsch zugängliche Pilgerstätte Muktinath besser erreichbar. Letztlich ist die Straße ein Zeichen für Modernität und verbessert bzw. erleichtert den Handel zwischen Indien und China. Zudem bietet die Straße einen besseren Zugang zu Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen (Pecher 2010: 12).

 

Abb. 2: Bus auf dem Annapurna Highway.

Foto: A. Neubauer 2013.

Literatur:

  • Johnson, C. (2003): Nepal on the high road to modernity. URL: http://www.atimes.com/atimes/South_Asia/EL11Df04.html (01.05.2013).
  • McConnachie, J. (2012): New roads bring change and danger to Nepal. BBC News Magazine. URL: http://www.bbc.co.uk/news/magazine-18358056 (01.05.2013).
  • Pecher, T. (2010): Views from the Road: An Inquiry Into the Meaning of Development in Lower Mustang. Independent Study Project (ISP) Collection. Paper 881. URL: http://digitalcollections.sit.edu/isp_collection/881/ (01.05.2013).
  • Wiegand, S. (2012): Nepal/Himalaya. Neben mir die Straße. URL: http://www.inasien.de/magazin/destination/destination2_2012-05.php (01.05.2013).
 
 
 
   

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